Der Theaterverein im Wandel der Zeit
Das Protokollbuch des St. Josephvereins Amern St. Anton, aus dem Jahre 1895, zeigt ganz deutlich, dass zu dieser Zeit und sicherlich auch schon früher in Amern St. Anton Theater gespielt wurde. Der spätere Pfarrer Gisbert Kanders (Pfarrer in Amern von 1921 bis 1954) förderte diese Jugendarbeit sehr. Er schuf auch die beste Voraussetzung für diese kreative Aufgabe.
Am 20.06.1926 wurde das neu erbaute Jugendheim „Cäcilia“ feierlich eingeweiht. Im grossen Erweiterungsbau aus dem Jahre 1992 „Die Brücke“ finden wir nach einigen Renovierungen und technischen Verbesserungen nach wie vor die gleichen Möglichkeiten.
Es war schon eine sehr gute Idee, unmittelbar nach dem fürchterlichen Krieg, eine Laienspielschar ins Leben zu rufen. Diese jungen Frauen und Männer wurden inspiriert von dem Gedanken, etwas Freude in diese damals doch so trostlose Zeit hineinzutragen. Man gründete diese Spielschar im Herbst 1946 unter dem Namen “Theatergruppe St. Anton Amern“. Man stand am Anfang vor einem totalen Nichts.
Trotzdem gelang dieser schaffensfrohen Truppe schon im Januar 1947 mit dem Lustspiel „Robert und Bertram“ erstmals aufzutreten. Schon bald wurde diese emsige Gruppe ein fester Bestandteil im Rahmen der Gemeindeveranstaltungen.1951 nahm die katholische Pfarrgemeinde St. Anton ihre Jugendarbeit wieder auf. Man schloss sich der KJG. “Im Bund der deutschen katholischen Jugend“ an.
Im Jahr 1952 wurde eine Kooperation der Theatergruppe St. Anton mit der KJG angestrebt und auch vollendet. Die erfolgreiche Arbeit wurde nun von der katholischen Laienspielschar St. Anton fortgesetzt. Bis auf wenige Ausnahmen wurden mit grossem Erfolg in allen Jahren Komödien, Lustspiele und Ausstattungsstücke aufgeführt die den Verein über die Grenzen Amerns hinaus bekannt machten. 1968, stellte man fest, dass man eigentlich aus der pfarrlichen Jugendarbeit heraus gewachsen war. Viele Mitglieder waren inzwischen verheiratet und man dachte daran, aus der Jugendgruppe einen eigenständigen Verein zu gründen.
Da die Aktivitäten der damaligen Laienspielschar Amern St. Anton weit über die normalen Theaterveranstaltungen hinausgingen, entschloss man sich innerhalb des Vorstandes für eine neue Namensgebung. Viele Veranstaltungen der Gemeinde wurden jetzt vom Theaterverein mitgestaltet. Bekannt waren in den achtziger Jahren auch die Schwalmtalplaudereinen in plattdeutscher Sprache. Vieles aus dem örtlichen Geschehen wurde hierbei ins Visier genommen.
Anlässlich des kommunalen Zusammenschlusses nannte man sich fortan „Kleine Schwalmtalbühne“. 1976 wurde eine eigene Kinder- und Jugendgruppe nämlich “Die Theaterkids“ ins Leben gerufen. Ein grosser Teil der heutigen Ensemblemitglieder kommen aus dieser talentierten Nachwuchsgruppe.
Heute zählt die „Kleine Schwalmtalbühne“ über siebzig Mitglieder. Viele haben sich vor oder hinter den Kulissen über längere Zeiträume bemüht, das bunte Spiel über die Jahre zu bringen, was sicherlich für die kirchliche – wie auch für die kommunale Gemeinde nicht ohne Bedeutung sein dürfte.